Ramp Up mit SAP NetWeaver Identity Management

Was ist ein Ramp-Up?

SAP Ramp-Up ermöglicht Kunden die Implementierung neuer marktreifer SAP Lösungen vor ihrer uneingeschränkten Verfügbarkeit.
Ein Ramp-Up Programm dauert in der Regel 6 Monate. Während der Ramp-Up Phase ist ein Produktivgang möglich und erwünscht. Die gleiche Softwarelösung bzw. das gleiche Release wird uneingeschränkt verfügbar, wenn bestimmte Zielwerte während der Ramp-Up Phase erreicht wurden.
Quelle: SAP AG 2010

Wie die Definition der SAP zum Begriff "Ramp-Up Projekt" ahnen lässt, ist das Ramp-Up die Möglichkeit für die SAP, ihre neuen Produkte vor der Markteinführung einem bestimmten Kundenkreis zur Verfügung zu stellen. Da diese SAP Lösungen einen nahezu fertigen Entwicklungsstand haben, jedoch noch nicht unter Marktbedingungen getestet wurden, bietet ein Ramp-Up die Möglichkeit für den Softwarehersteller die Möglichkeit, Unzulänglichkeiten ihrer Produkte zu beheben, die nur unter Marktbedingungen zu erkennen sind.

Für SAP Kunden besteht in einem Ramp-Up Projekt die Möglichkeit, zu den ersten Anwendern einer Software Lösung zu gehören. Damit aus einem Ramp-Up Projekt eine Software Produktivsetzung wird, muss die Zusammenarbeit zwischen Kunden, Beratungsunternehmen und der SAP reibungslos laufen. Hier sind erfahrene Dienstleister gefordert, die bereits Erfahrung mit Ramp-Up Projekten und mit der Implementierung des vorherigen Release der Lösung haben.

Ramp Up SAP NW Identity Management 7.1

Kunden kaufen externes Know-How für ihre Projekte ein, um von den Erfahrungen des Beraters zu profitieren. Ein fundiertes Konzept, Erfahrung mit der Lösung und Projektmanagement Skills sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Ramp Up Projekt. Bei Ramp-Up Projekten ist ein wichtiger Erfolgsfaktor eine schnelle und stetige Kommunikation mit dem Softwarehersteller. Dabei besteht die Herausforderung darin, auftretende Produktfehler zu erkennen und zeitnah zu kommunizieren. Damit das Projekt nicht zum Stillstand kommt, sind kreative "Workarounds" nötig, bis das Problem behoben ist.

Genau dieses Know-How konnte ich 2009 im Ramp-Up zu SAP NetWeaver Identity Management 7.1 erfolgreich anwenden. Zuvor hatte ich bereits 2 Jahre Beratungserfahrung mit der Vorgängerversion SAP NetWeaver Identity Management 7.0. Neben der technischen Erfahrung war auch die konzeptionelle Erfahrung mit Identity & Access Management Fragestellungen ein Grund für dieses erfolgreiche Ramp-Up.

Was kann in den 6 Monaten umgesetzt werden?

Natürlich kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden. Deshalb nehme ich das bereits angesprochene Ramp Up Projekt als Beispiel. Das Ramp Up wurde von einem internen IT-Dienstleister eines Industriekonzerns mit über 20000 Mitarbeitern mit mehr als 100 Werken weltweit in Auftrag gegeben. Die IT Systemlandschaft des Kunden hält die meisten Mitarbeiter in SAP Systemen und Directory Servern. Nach dem Motto "think big, start small" wurden ein Gesamtkonzept erstellt und ein Teil dieses Gesamtkonzeptes dem Ramp-up Projekt zugeordnet.

Dabei wurde der Schwerpunkt auf die SAP Systeme und deren Benutzerkonten und Stammdaten gesetzt. Antragsverfahren, die zuvor in unterschiedlichen Medien wie Papieranträgen, Excel-Sheets, Lotus Notes und VBA Lösungen bestanden, wurden auf ein einheitliches, workflowbasiertes Antragsverfahren basierend auf SAP NetWeaver Identity Management 7.1 umgesetzt. Damit wurden für erfolgreiche Identity Management Projekte notwendige Data Cleasing Aktivitäten und die Vereinheitlichung der Datenqualität von Stammdaten und Berechtigungen in den Vordergrund gestellt. Im Antragsverfahren wurde der Fokus auf den Workflow und die Genehmigungsschritte für Stammdaten gesetzt. Berechtigungen waren während des Ramp-Up Projektes nur durch Setzen von Haken, Checkboxen und Freitextfeldern ohne einen technischen Durchgriff in die Zielsysteme realisierbar. Damit war der Fokus klar definiert und das Thema Provisioning von Berechtigungen in die Zielsysteme wurde in eine Projektphase nach dem Ramp-Up gelegt. Auch Antragsverfahren für Berechtigungen waren nicht im Scope vom Ramp Up und wurden anschließend umgesetzt.

Was das Projekt Staffing angeht, war ich als Solution Consultant für die Implementierung verantwortlich. Zusätzlich gab es noch einen weiteren Solution Consultant, der für die Implementierungen in SAP NetWeaver Identity Management zuständig war. Außerdem hatten wir einen weiteren Mitarbeiter im Projekt, der die Rolle des Solution Architects bzw. des Projektleiters eingenommen hat. Von Kundenseite war der verantwortliche Projektleiter in Form eines Jour Fix eingebunden sowie zeitweise die SAP-Basis.